Der gemeinnützige Bürgerrechtsverein "Business Crime Control (BCC)" beschäftigt sich seit 1991 mit krimineller Ökonomie und ihren sozialschädlichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Löhne, Gehälter, Einkommen, damit auf die Finanznöte der Kommunen, Länder, Staaten und anderen Sozialleistungsträger. Mit der kriminellen Ökonomie beginnt auch die systematische Zerstörung der sozialstaatlichen Demokratie und unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Niemand außer BCC fragt bisher nach dem ursächlichen Zusammenhang von Wirtschaftsverbrechen und Wirtschaftskrisen. BCC lenkt nicht - wie manche pseudokritische Organisation - von den Ursachen ab, BCC analysiert Interessen, Abhängigkeiten und Verflechtungen verantwortlicher Personen und Institutionen. BCC gibt im 18. Jg. die Vierteljahreszeitschrift "BIG Business Crime" heraus. Unsere Unabhängigkeit garantieren BCC-Mitglieder mit ihren Beiträgen und Menschen, die ohne Erwartung von konkreten Gegenleistungen ab und an Spenden überweisen (die steuerlich absetzbar sind).
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Dieter Schenk
…und kein bisschen müde
Hans See zum 75. Geburtstag
Business Crime Control begann für mich mit dem Buch „Kapital-Verbrechen – Die Verwirtschaftung der Moral“ von Hans See. Wir schreiben das Frühjahr 1991. Auf dem Weg zu einer Fernsehdiskussion des Senders Freies Berlin (SFB) über Organisierte Kriminalität (OK) las ich im Zug die damals jüngste Publikation See’s und war elektrisiert. Da standen Sätze wie: „Wo geschossen wird, ist das Kapital beteiligt.“ Oder: „Moral bringt keinen dauerhaften Wettbewerbsvorteil.“ Oder „Freiheit ist dem Wohlstand, Wohlstand aber dem anderen aufgezwungenen Elend zu verdanken.“ – Solche und weitere Kernaussagen entsprachen Bildern, die ich noch sehr deutlich von unzähligen BKA-Auslandsdienstreisen im Kopf hatte.
Im SFB-Studio lernten wir uns kennen. Mit von der Partie war Dagobert Lindlau, der sich in Sachen OK für den einzig kompetenten Experten hielt. Lindlau ist sicher ein verdienter Journalist, zum Beispiel als mutiger Auslandskorrespondent im Rumänien der Zeit des Diktators Ceausescu. Organisierte Kriminalität jedoch war nach seiner Auffassung nur mit Law-and-Order-Methoden in den „Polzei“-Griff zu bekommen, und das fing bei ihm mit dem Großen Lauschangriff an, „egal ob in der Kirche, im Dampfbad oder beim Friseur“. Schnell verbündeten sich See und ich gegen ihn, die wir nicht den Menschen aufgrund eines vagen Verdachtes zu Objekten geheim operierender Exekutivgewalten machen wollten. Wirtschaftskriminalität tat der Medienprofi als bedeutungslose Randerscheinung ab. See und ich waren uns einig, dass sich OK ohne die Kriminalität der Verantwortlichen „seriöser“ Wirtschaftsunternehmen gar nicht entfalten könnte. Die Diskussion mit Lindlau, der unsere Ein- und Ansichten für „Korinthenkackerei“ hielt, setzte sich bis zur späten Stunde in der Bar des Hotels am Lietzensee fort.
Am nächsten Morgen – Lindlau war inzwischen abgereist - wurde bei einem langen Frühstück BCC geboren: Hans See und ich vereinbarten einen gemeinnützigen Verein zu gründen - See als Professor für Politikwissenschaft an der FH Frankfurt am Main, ich als ehemaliger Kriminalist und freier Publizist.
Hans See wusste von mir, dass ich mir Menschenrechte, Nationalsozialismus und Innere Sicherheit auf die Fahne geschrieben hatte, zwischen diesen Bereichen einen engen Zusammenhang sah und auf praktische Erfahrung in der seit 1989 beendeten Polizeilaufbahn zurückgreifen konnte. Der Rowohlt-Verlag schrieb über diese Zeit: „Schenk kam zu der (banalen) Erkenntnis, dass der Skrupellose Erfolg und damit die Macht und zwangsläufig auch das Geld hat.“
Mir wiederum war damals klar, dass See sich zu den (unorthodoxen) marxistischen Wissenschaftlern der Bundesrepublik zählte. Er hatte in Frankfurt am Main neben Germanistik, Sozialphilosophie und Politologie bei Adorno, Horkheimer, Habermas, Carlo Schmid und Iring Fetscher studiert (und sich anfangs sehr stark mit der Frankfurter Schule identifiziert), war dann aber - vom versteckten Konservatismus seiner akademischen Lehrer ebenso enttäuscht wie vom für ihn unerträglichen kleinbürgerlichen Radikalismus vieler seiner Kommilitonen - an die Uni Marburg gewechselt. Dort beendete er sein Studium. Immerhin war er zuvor fast zwölf Jahre lang Industriearbeiter und engagierter Gewerkschafter, bevor er am Frankfurter Hessenkolleg sein Abitur nachholte und mit dem Studium begann.
So wichtig für ihn die Frankfurter Schule war und noch immer ist, fand er in Wolfgang Abendroth, dem „Partisanenprofessor im Lande der Mitläufer“, wie Habermas diesen Widerstandskämpfer gegen das NS-System zutreffend charakterisierte, den marxistischen Lehrer, der seinem Ideal eines Marxisten entsprach. Bei ihm - den die SPD 1961 aus der Partei ausgeschlossen hatte - und seinen Schülern Reinhard Kühnl und Frank Deppe, studierte See Politikwissenschaft, bei Heinz Maus, Werner Hoffmann und Karl-Hermann Tjaden Soziologie und politische Ökonomie.
Nach seinem Studium wurde Hans See Sozialplaner im Landratsamt Hanau, hatte in dieser Zeit mehrere Vertretungsprofessuren und wurde als Chef der Planungskommission für ein Klassenloses
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